Page 21 - FAQ Kraftsymposium 2019
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ANTWORT
Eine extern wirkende Kraft ist die Grundlage jeder sportlichen Bewegung und damit jeder muskulären Leistung.
Die Kraftfähigkeit hat demzufolge eine übergeordnete Bedeutung, weshalb die Bestimmung der Kraftfähigkeit
eines Athleten eine wesentliche Komponente bei der Diagnostik des Leistungszustands ist. Innerhalb der
Diagnostik existieren verschiedene Tests, um bestimmte Ausprägungen der Kraftfähigkeit zu bestimmen. Eine
Ausprägung ist die maximale Kraft bzw. die Maximalkraft. Die Maximalkraft definiert sich als die höchste Kraft,
die das neuromuskuläre System willkürlich ausüben kann . Da es sich bei der maximalen Kraft um ein Konstrukt
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handelt, dient ein Test zur Operationalisierung (Messbarmachung). Das erzielte Testergebnis wird als Ausdruck
der maximalen Kraft gewertet. Dabei muss stets berücksichtigt werden, dass die gemessene Maximalkraft
aufgabenspezifisch ist. Das bedeutet, dass der erzielte Kraftoutput immer in Verbindung mit der Testbedingung
steht . In der Praxis sind deshalb unter verschiedenen Bedingungen ermittelte Maximalkraftwerte oft nur
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bedingt miteinander vergleichbar.
Aus Sicht der Kraft-Geschwindigkeit-Beziehung kann die „reine“ maximale Kraft nur unter statischen
Arbeitsbedingungen gemessen werden (isometrische Maximalkraft). In diesem Fall repräsentiert der
Häufig gestellte Fragen Bewegungsgeschwindigkeit. Mit steigender Bewegungsgeschwindigkeit reduziert sich der gemessene Kraftwert
erzielte Kraftwert das maximale Potenzial des Muskel-Sehnen-Komplexes, ohne den Einfluss der
(Kraft-Geschwindigkeit-Beziehung). Zur Vereinfachung entspricht im sportpraktischen Kontext die Maximalkraft
im Leistungssport
der höchsten Last, die bei einer Testübung bewältigt werden kann (konzentrische Maximalkraft). Hierzu wird
bspw. das Einer-Wiederholungs-Maximum (1 RM) bei einem Test ermittelt und als Planungsgröße für das
Krafttraining herangezogen . Als sogenannte Basisgröße hat die Erhöhung der maximalen Kraft oft einen
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positiven Einfluss auf muskuläre Leistungen im Wirkungsgefüge von Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer
. Ein
5, II
Training zu Verbesserung der Maximalkraft kann deshalb für viele Sportarten eine Leistungsreserve darstellen.
Wie der Muskel Kraft erzeugt und zu einer externen Kraftwirkung führt, hängt von vielen unterschiedlichen
Faktoren ab III, IV .