Page 36 - FAQ Kraftsymposium 2019
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Wie können Kraftwirkungen
in der sportartspezifischen Häufig gestellte Fragen
Bewegung erfasst werden? im Leistungssport
Geschrieben von Frank Lehmann
HINTERGRUND
Generell führen Kraftwirkungen auf ein Widerlager unter Berücksichtigung der Wirkungsdauer (Zeit)
zu Geschwindigkeitsänderungen des eigenen Körpers (Sprung; Turnen etc.), mit einem Sportgerät
(Skeleton; Radsport etc.) oder eines Gegners (Ringen, Judo etc.).
Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Art des Widerlagers (Widerstand) sportartspezifisch sehr
unterschiedlich ist. In vielen Fällen gilt es, die Gravitationskraft mit dem Boden als Widerlager zu überwinden,
wobei in einigen Sportarten dabei der Einfluss weiterer zu überwindende Widerstände berücksichtigt werden
muss (Rollwiderstand beim Radsport, Gleitreibungswiderstand beim Skilauf, Luftwiderstand beim Eisschnelllauf).
Dies führt dazu, dass gleiche Kraftwirkungen bei Optimierung dieser Widerstände (Höhenbedingungen, geringere
Luftwiderstände, bessere Schnee- und Eisbedingungen etc.) zu besseren sportlichen Leitungen führen können.
In einigen Sportarten dominieren andere zu überwindende Widerstände (Strömungswiderstand im Schwimmen,
Kanu, Rudern).
Um Ableitungen für die Gestaltung des Krafttrainings sowie für die Trainingssteuerung zu treffen, ist es
notwendig, unter Berücksichtigung dieser sportartspezifischen Widerstandsbedingungen relevante Kraft-/Zeit-
Verläufe in der Wettkampf- oder wettkampfanalogen Bewegung zu erfassen. Diese Diagnostik bildet die Basis zur
Bestimmung der muskulären Leistung unter wettkampfspezifischen Bewegungsbedingungen.